Prüfung nicht bestanden? – 7 Tipps zum produktiven Umgang mit einem Ungenügend

Es ist eine der unangenehmsten Erfahrungen, die man als Schüler/in oder Student/in machen kann: das Durchfallen durch eine Prüfung. Leider blieb auch mir diese Erfahrung nicht erspart. Auch ich habe als junge Studentin mehr als eine Prüfung nicht bestanden. Rückblickend muss ich ehrlich feststellen, dass ich mit dieser Erfahrung als junge Studentin nicht gut umgegangen bin und die Potenziale, die mit dieser Erfahrung verbunden sind als solche nicht erkannt habe.

Durchgefallen und Prüfungsangst

Aus diesem Grund möchte ich dir einige Tipps in die Hand geben, wie du aus nicht bestandenen Prüfungen das Beste machen und für die Zukunft daraus lernen kannst.

1. Ruhig bleiben

Eine Prüfung nicht zu bestehen wirft jede Menge negativer Gefühle auf, Wut, Ärger, Unsicherheit, Angst usw. Diese können auf alles Mögliche gerichtet sein, den Prof., das Fach, das Thema, sich selbst usw. Das bringt aber alles nichts, weil dadurch das Ergebnis kein anderes wird.

Das bedeutet, nach einem ersten Schockmoment, nimm dir einige Minuten (oder auch Stunden), lass das Ergebnis sacken und sammle neuen Mut und Zuversicht. Jetzt kannst du nur noch nach vorn schauen, ruhig bleiben und beim nächsten Mal alles geben.

2. Ernst nehmen und Fehlerursache

Ich bekomme immer wieder mit, dass Studenten und Studentinnen gern eine Strategie des Verdrängens betreiben. Die nicht bestandene Prüfung wird meist nicht mehr angesehen, weil sie eben an das Scheitern und die eigenen Defizite erinnert. Es ist aber wichtig zu ergründen, wo du in der Prüfung Punktabzüge erhalten hast. Die Gründe hierfür können bspw. darin liegen, dass du tatsächlich etwas nicht wusstest, vielleicht hast du aber auch eine Frage nicht richtig verstanden/beantwortet, möglicherweise hast du Zeit für zu umfangreiche Antworten verschenkt usw. Anhand der vergebenen Punktzahl kannst du auch ein Gefühl dafür bekommen, worauf der Prüfer wert legt.

3. Sich selbst reflektieren

Eine Fehlerursache kann auch dein Lernverhalten in der Vergangenheit und konkret in Bezug auf diese Prüfung sein. Nimm dich genau unter die Lupe und beantworte für dich, ob und inwieweit du beim Lernen wirklich alles gegeben hast und konzentriert warst. Hast du dir genug Zeit genommen, früh genug angefangen mit dem Lernen, hast du geeignete Lernpakete gebildet usw.?

4. Defizite aufdecken und neue Ziele stecken

Sammle gedanklich und notiere alle fachlichen bzw. Wissensdefizite, denn du musst ja nicht alles noch einmal oder neu lernen. Sicherlich hast du auch schon einiges gewusst, worauf sich nun aufbauen lässt. Notiere auch, wie du dich in Zukunft gezielt und ggf. noch besser auf deine Prüfungen vorbereiten wirst.

Formuliere deine Ziele für die Zukunft in Bezug auf die Wiederholungsprüfung so realistisch und konkret wie möglich: Ich lerne jeden Tag eine Stunde, damit ich die Prüfung im Fach Mathematik am 20.08.2017 entspannt und mit einem guten Ergebnis bestehe. Halte dich daran!

5. Positiv denken und lernen, lernen, lernen

Bleib unbedingt positiv, sowohl beim Lernen selbst, als auch wenn du an den Wiederholungstermin denkst. Lass dich nicht entmutigen. Nutz die Zeit, die du hast, so effektiv wie möglich und denke daran, die Frage ist nicht, ob du etwas lernen kannst, sondern nur wie. Wenn deine Mitstreiter die Prüfung bestehen konnten, kannst du das auch. Und dann gib alles … lernen, lernen, lernen … Stelle dir immer wieder vor deinem geistigen Auge vor, wie du die Prüfung gut meisterst und bestehst. Lass in Bezug auf die nächste Prüfung nur noch positive Gedanken zu.

6. Unterstützung holen

Wenn du merkst, dass du an bestimmten Stellen nicht weiterkommst und auch das Verändern der Lerntechniken und Lernkanäle dir nicht hilft, suche dir Unterstützung. Manchmal reicht es schon, jemandem eine fachliche Problematik zu erklären oder mit ihm zu diskutieren. Manchmal hilft es auch, etwas Abstand zu gewinnen, und einen langen Spaziergang zu machen. Auch ein Lerncoach kann eine sehr wertvolle Hilfe sein, um neue Kraft und Energie oder positiven Glauben zu sammeln. Lass also nicht zu viel wertvolle Zeit verstreichen, sondern hole dir rechtzeitig  die Unterstützung, die du benötigst.

7. Zeitnah die Prüfung wiederholen

Last but not least, ein wichtiger Punkt ist, die Prüfung so bald wie möglich zu wiederholen. Oft werden Wiederholungsprüfungen bereits nach wenigen Wochen angeboten. Diesen Termin solltest du wahrnehmen. Stattdessen aus Angst einige Semester verstreichen zu lassen, ist zwar erst einmal der leichteste Weg, der führt allerdings nur dazu, dass das Unweigerliche aufgeschoben wird, die Prüfungsangst mehr wird und das bisher Gelernte evtl. auch wieder vergessen wird. Der Lernaufwand wird am Ende auch noch größer.

Wenn du diese Tipps beherzigst, kann dich ein Ungenügend nicht mehr aus der Bahn werfen. Gern kannst du dich mit Fragen zum Lernen an mich wenden oder einen Termin für ein Lerncoaching bzw. eine Lernberatung ausmachen. Hier geht’s direkt zum Kontaktformular.