Diese Lernmethode gehört zu den Techniken des assoziativen Lernens und beruht darauf, dass du an unterschiedlichen Orten (Ort = Lat. locus) unterschiedliche Themenbereiche lernst und das Gelernte somit an diesen knüpfst. Das erfolgt in vier einfachen Schritten:
1. Teile den Lernstoff
Zuerst überlegst du, in welche sinnvollen Abschnitte Dein Prüfungsstoff unterteilt werden kann. Je nach Fach, wirst Du für Dich eine entsprechende Einteilung vornehmen können. Achte darauf, dass die Aufteilung des Lernstoffs für Dich stimmig ist.
2. Ordne den Stoff den Lernorten zu
Nach Anzahl der Lerneinheiten findest Du nun die bzw. Deine Orte, an denen Du lernen und mit dem Du das jeweilige Lernpaket verknüpfen möchtest. Hierbei kannst Du sehr frei sein. In deinem Zimmer können Dein Schreibtisch, das Fenster, der Kleiderschrank und ggf. der Frisier- oder Kickertisch entsprechende Orte sein. In Deiner Wohnung kannst Du auch nach Küche, Bad, Flur, Wohnzimmer und Balkon sortieren. Die Lernpakete solltest Du getrennt voneinander und nach Möglichkeit an den Lernorten aufbewahren. Je stärker die Verknüpfung wird, desto besser.
Du kannst aber auch Deine Lieblingsorte mit dem Lernstoff gedanklich in Verbindung bringen. Natürlich kannst Du, um die Pakete nun zu lernen, nicht die Welt bereisen, daher musst Du andere Möglichkeiten finden, um die Lernpakete mit diesem Ort zu verknüpfen. Dafür kannst Du Deine Mitschriften bspw. in entsprechende Ordner mit der Aufschrift Paris, London oder New York, am besten noch mit einem Bild von typischen Symbolen dieses Ortes. Dein System kann aber auch nach Verwandtschaft geordnet sein: bei Oma, bei Mutter oder Vater, beim besten Freund usw.
Für auswendig zu lernende oder aufeinanderfolgende Passagen kannst Du auch einen Weg wählen, denn Du immer gehst, dessen Reihenfolge immer gleich ist, wie bspw. beim morgendlichen Aufstehen: 1. Aufstehen (1. Strophe), 2. Duschen (2. Strophe), 3. Anziehen (3. Strophe), 4. Frühstücken (4. Strophe), 5. Haus verlasen (letzte Strophe).
3. Lerne assoziativ
Begib dich zu Beginn des Lernprozesses gedanklich an den Ort, stelle ihn Dir bildlich vor, oder schwelge in Erinnerungen, wenn Du schon einmal dort warst. Nimm die Geräusche und Gerüche dort wahr. Nimm Dir dafür einige Minuten Zeit. Anschließend lernst Du den Stoff des jeweiligen Ortes. Wechsele zwischendurch nicht grundlos an einen anderen Ort, fokussiere Dich auf das Lernen so intensiv wie möglich. Sollte es zwischen den einzelnen Lernpaketen wichtige Verknüpfungen zu anderen Paketen oder Orten geben, kannst Du gedanklich eine Reise zu dem Ort machen, wohin die Verbindung geht, so dass Du auch hierfür eine Verknüpfung schaffen kannst.
4. Abrufen des Erlernten
Schritt für Schritt lernst Du nun an den einzelnen Orten deinen Prüfungsstoff. Mit zunehmendem Fortschritt kannst Du das Wissen an den einzelnen Orten abrufen und von Ort zu Ort wandern. Solange Dir das noch nicht gut gelingt, kehre immer wieder an Punkt 3 zurück. Anders als beim Lernen kannst Du beim Abrufen von Ort zu Ort gehen kannst.
In der konkreten Prüfungssituation kannst Du nun zu den einzelnen Orten wandern und dort das Gelernte abrufen. Wie immer gilt, je öfter Du Dein Gehirn forderst, desto leichter wird das Lernen. Garantiert!