Zum Vertrauen im Ghostwriting

Was meint Vertrauen im Ghostwriting und wofür ist es so wichtig. Ist es überhaupt wichtig? In diesem Beitrag erfährst du, warum Vertrauen im Ghostwriting und den damit verknüpften Kunden-Ghostwriter-Beziehungen eine so entscheidende Bedeutung hat.

Zum Vertrauensbegriff

Vertrauen gehört zu den wichtigsten Phänomen in zwischenmenschlichen Beziehungen, sowohl im persönlichen als auch im beruflichen Kontext. Darüber, was Vertrauen ist, gibt es allerdings keine eindeutige Meinung. Häufig wird Vertrauen im Zusammenhang mit den wissenschaftlichen Disziplinen Psychologie, Soziologie und Wirtschaft beschrieben und untersucht.[1]

In der Psychologie wird wiederkehrend auf den begrifflichen Ansatz von Deutsch verwiesen. im Bereich der Verhaltenspsychologie ist Deutsch ein bekanntes Beispiel.[2] Nach dessen Auffassung meint Vertrauen ein individuelles und beobachtbares sowie situationsspezifisches Verhalten, für deren Entstehung und Aufrechterhaltung drei Bedingungen gegeben sein müssen:[3]

1) Ein freiwillige, wenngleich ambivalente Entschluss, vertrauen zu wollen, auch wenn damit ein Risiko einhergeht.

2) Die Entscheidung für das Vertrauen gegenüber einer Person, auf die weder eine Beeinflussung noch eine Kontrolle des Verhaltens ausgeübt werden kann.

3) Ein Abwägen der Vor- und Nachteile der Entscheidung zum Vertrauen, bei welcher die Eintrittswahrscheinlichkeit von Nutzen oder Schaden einbezogen wird.

Nach Auffassung von Deutsch liegt eine vertrauensvolle Entscheidung vor, wenn der kalkulierte Nutzen höher ist als die potenziellen Nachteile, die sich aus dieser Entscheidung ergeben.[4]

Vertrauen im Ghostwriting
Vertrauen im Ghostwriting

Vertrauen im Ghostwriting

Was bedeutet nun Vertrauen in der wissenschaftlichen Texterstellung oder Vertrauen im Ghostwriting. Hier kann und möchte ich nur meine Perspektive und mein Verständnis wiedergegeben. Trotz aller vertraglichen Regelungen und Absicherungen lebt Ghostwriting vom Vertrauen, und zwar in beide Richtungen. Der Ghostwriter vertraut seinen Kunden genauso, wie die Kunden ihrem Ghostwriter vertrauen. Ich meine, das ist fast so eine Beziehung, wie zu einem Friseur oder einem Arzt. Hat man einen gefunden, mit dem man zufrieden ist und zu dem man eine gewisse Vertrauensbeziehung aufgebaut hat, dann bleibt man auch bei diesem, wechselt nicht oder nur im Notfall und hat auch nicht mehrere gleichzeitig.

In der Erstellung von akademischen Texten oder Arbeiten vertrauen die Kunden dahingehend, dass der Ghostwriter:

  • wissenschaftlich redlich arbeitet
  • nirgendwo abschreibt
  • alle zitierten Quellen kenntlich macht
  • mit Fleiß und Engagement bei der Sache ist
  • transparent und zuverlässig arbeitet sowie
  • die Arbeit pünktlich zum zugesagten Termin liefert oder rechtzeitig mitteilt, falls etwas dazwischenkommt, denn das kann passieren.

Als Ghostwriter vertraue ich meinen Kunden dahingehend, dass ich die geleistete Arbeit am Ende auch honoriert bekomme. Ich kann mir, das machen viele in der Branche, den Großteil des Auftrags auch vorher bezahlen lassen. Das nimmt mir das Risiko, fordert allerdings gleichzeitig ein größeres Vertrauen der Kunden in mich, und zwar dahingehend, dass ich überhaupt etwas leiste.

Vertrauen im Ghostwriting beruht auf Gegenseitigkeit

Neben aller geschäftlichen Gebaren basiert Vertrauen im Ghostwriting auf Gegenseitigkeit. Das ist für mich einer der wichtigsten Maßstäbe bei der Arbeit. In all den Jahren, in denen ich mit Vertrauen in der wissenschaftlichen Texterstellung tätig bin, hat sich das Vertrauen in mehr als 95 Prozent bezahlt gemacht, vor allem in den vertrauensvollen Kundenziehungen, die ich in den vergangenen Jahren aufbauen konnte und die die Arbeit so angenehm und wertvoll machen.


[1] Vgl. Fladnitzer 2006, S. 9.

[2] Vgl. Neser 2016, S. 263-272; Petermann 2012, S. 12-15; Lewis & Weigert 1985, S. 975.

[3] Vgl. Deutsch 1976, S. 139f.

[4] Vgl. Deutsch 1976, S. 140.

Deutsch, Morton (1976): Konfliktregelung. Konstruktive und destruktive Prozesse. Lückert, Heinz-Rolf (Hg.). München: Reinhardt.

Neser, Simone (2016): Vertrauen. In: Dieter Frey (Hg.): Psychologie der Werte. Von Achtsamkeit bis Zivilcourage – Basiswissen aus Psychologie und Philosophie. Berlin, Heidelberg: Springer, S. 255–268.

Petermann, Franz (2012): Psychologie des Vertrauens. 4., überarbeitete Auflage. Göttingen: Hogrefe.